Brüder und Schwestern im Herrn!

Sühnenacht in Vachendorf vom Abend des schönen Herz-Jesu-Festes zum Morgen des Herz-Mariä-Festes im Jahre 1977!

Wer heute noch von Herz-Jesu-Verehrung redet und sich dabei etwa gar auch noch auf die Privatoffenbarungen beruft, die vor 300 Jahren in Paray-Le-Monial in Frankreich eine junge Ordensfrau gehabt haben soll, und dann gar noch von Herz-Mariae-Verehrung spricht und sich dabei gar noch auf die Privatoffenbarungen beruft, die vor 60 Jahren drei ungebildete Kinder im fernen Fatima gehabt haben sollen, der wird heute von vielen Menschen, auch von Katholiken, ja sogar von Priestern nicht ganz ernst genommen und zum mindesten als ein armer, etwas beschränkter Konservativer oder als ein der Nostalgie verfallener Träumer hingestellt, der nicht auf dem Boden der Realitäten unserer Zeit steht. Wie kann man nur - so sagt man leise oder auch laut - wie kann man nur in dieser unserer weltzugewandten Industrie-und Konsumgesellschaft von Herz-Jesu-und Herz-Mariae-Verehrung sprechen. Das war einmal in der Kirche. Aber heute, in der nachkonziliaren Kirche ist das doch total überholt und gänzlich unzeitgemäß.

Mir aber kommt vor, als ob die Herz-Jesu-und Herz-Mariä-Verehrung noch nie so aktuell gewesen wäre wie gerade heute! Wieso?

Darf ich es heute, an diesem 17.Juni, an einem Ortsnamen aufzeigen, der heute auch sehr vielen Menschen nichts mehr sagt und der doch wie selten ein Ortsname an ärgste Herzlosigkeit erinnert, zu der Menschen fähig sind: Lidice! Vor genau 35 Jahren, am 10.Juni 1942 wurde Lidice, ein bis dahin ganz unbekannter Ort in der CSR, von der NS-Sicherheitspolizei wortwörtlich dem Erdboden gleichgemacht: Die männlichen Bewohner des Ortes - 192 insgesamt, der älteste 84, der jüngste 15 Jahre alt - wurden erschossen; die fast 200 Frauen des Dorfes und die 104 Kinder wurden in Lager abgeschoben; die meisten von ihnen fand dann in den Gaskammern der NS-Vernichtungslager den Tod. Das alles gehörte damals vor 35 Jahren zu den Vergeltungsmaßnahmen, die die NS-Behörden des damaligen Protektorates Böhmen-Mähren angeordnet hatten, weil der stellvertretende Reichsprotektor, der SS-Obergruppenführer u. Polizeigeneral Reinhard Heydrich durch tschechische Widerstandskämpfer ermordet worden war. Die Bewohner Lidices hatten angeblich diese Widerstandskämpfer unterstützt. Darum diese grausame Vergeltung! - Nicht weit von den Trümmerresten des alten Lidice stehen heute auf einem Hügel Neu-Lidice, etwa 150 moderne Häuser. Im alten zerstörten Dorf aber erinnert auf dem ehemaligen Hof des Bauern Husak, wo die Männer erschossen worden waren, ein großes Kreuz an jenen 10.Juni 1942.

Immer wieder haben Menschen andere kalt, lieblos, herzlos gemordet. Ob das nun Lidice in der CSR war oder Oradour in Südfrankreich oder ob das My Lai in Vietnam war oder ob es die Abfallkübel sind, die heute bei euch in der BRD und bei uns in Österreich an jenen Stätten, an denen die teuflische Fristenlösung praktiziert wird, mit abgetriebenen Föten gefüllt werden.

Aber noch schlimmer als das, was in unserem Jahrhundert in schauriger Herzlosigkeit durch gottlose Menschen und Regierungen menschlichen Leibern angetan wurde und angetan wird, ist das, was Menschenseelen angetan wurde und angetan wird in den KZs des NS und in den Arbeitsstraflagern des gottlosen Kommunismus - man muss nur Solschenizyns "Archipel GULAG" gelesen

haben! - Aber noch erschütternder ist das, was heute vielfach zarten Kinderseelen angetan wird in einer völlig verfehlten Sexualaufklärung, die den Kindern in den Schulen bei euch in Bayern und bei uns in Österreich aufgezwungen wird. Ein Redakteur der angesehenen "Salzburger Nachrichten" hat in diesem Zusammenhang von der "Abtreibung der Jugend" und von der "Abtreibung der Scham" gesprochen. Wie verschüchtert und verschreckt und förmlich geschockt kommen da manchmal Kinder aus der Schule heim und berichten ihren Eltern über das Gesehene und Gehörte. Ich identifiziere mich da ganz mit dem Kampf gegen die sogenannte "Schulsexualerziehung", den bei Euch in Bayern in so mutiger Weise der "Freundeskreis Maria Goretti" führt. Mit Recht hat eine kluge Frau(Dr. Stumpf) betont: "Jede Sexualerziehung, die nicht Hinführung zu Schamhaftigkeit und Keuschheit ist, wirkt sich von selbst als sexuelle Bedarfsweckung aus und ist darum nur Verführung zur Sünde und herzloser Mord an Kinderseelen!" Diese Frau Dr. Stumpf hat mit Recht in diesem Zusammenhang auch auf den berühmten Satz Lenins hingewiesen: "Wenn wir eine Nation vernichten wollen, müssen wir zuerst ihre Moral vernichten. Dann wird uns diese Nation als reife Frucht in den Schoß fallen.

Interessiert die Jugend am Sex und ihr bekommt sie in die Hand!" Das ist die " Lehre Balaams", vor der in der GehOffb im Sendschreiben an die Christengemeinde von Pergamon so eindringlich gewarnt wird, nämlich die Lehre, dass man die idiotischen Völker im freien Westen nur durch sexuelle Enthemmung korrumpieren und um jede sittliche Widerstandskraft bringen müsse, dann werde es ein Leichtes sein, schnell zur kommunistischen Weltrevolution und Welteroberung zu kommen!